Allein der Anblick mancher Gerichte und Delikatessen lässt die Herzen höher schlagen. Nicht umsonst besagt das Sprichwort, dass das Auge immer mitisst.
Die Aufgabe des Food-Fotografen ist es, Lebensmittel und Speisen aller Art ins rechte Licht zu rücken. Im letzten Beitrag wurde die Low-Key-Food-Fotografie genauer vorgestellt. Als genauso beliebt hat sich in den letzten Jahren eine Technik mit gegensätzlicher Bildwirkung, die High-Key-Food-Fotografie, herausgestellt. Das Licht spielt bei dieser Technik eine entscheidende Rolle, denn es taucht die Szene in einen samtigen, hellen Schleier, der ideal ist, um die Besonderheiten von Lebensmitteln in den Mittelpunkt zu rücken.
Worum genau handelt es sich bei High-Key?
Bilder, die mittels der High-Key-Technik aufgenommen wurden, wirken luftig und leicht. In der Theorie ist der Look recht einfach nachzustellen, doch um einen wirklich prägnanten Ausdruck in die Szene zu bekommen, bedarf es einiger Übung und der richtigen Utensilien.
Bei High-Key dominiert, wie es der Name der Technik bereits verrät, das Key- und damit das Hauptlicht die Szene. Schatten müssen die Fotografen gerade im Vorder- und Hintergrund möglichst eliminieren. Dazu kommen unterschiedliche Reflektoren zum Einsatz, die das Licht der Lichtquelle so lenken, dass das Motiv zum kontrastreichen und zumeist auch zum farbigsten Element des Bildaufbaus wird. Das Spiel und der Umgang mit den Schatten stellt die größte Herausforderung bei dieser Art der Food-Fotografie dar. Während der Großteil der Bildfläche von einheitlichen, schattenfreien und hellen Tönen dominiert wird, sind die Motive, zumeist die angerichteten Speisen, sehr wohl auf Tiefen, also Schatten, angewiesen. Diese müssen allerdings im richtigen Verhältnis zum Gesamteindruck des Bildes stehen, damit der Kontrast natürlich wirkt und nicht den hellen und luftigen Gesamteindruck des Bildes stört.
Häufige Fehler bei der Food-Fotografie in High-Key
Bei der Food-Fotografie mit der High-Key-Technik ergeben sich hauptsächlich zwei Fehlerquellen: Zum einen die inkorrekte Belichtung und zum anderen der fehlerhafte Weißabgleich. Gerade Anfängern passiert es häufiger, dass die Kamera bestimmte Bildanteile derart überbelichtet, dass diese förmlich ausfressen, was bedeutet, dass an diesen Stellen keine verarbeitbaren Informationen mehr enthalten sind. In einem solchen Fall kann selbst mittels moderner Software in der digitalen Nachbearbeitung das Bild nicht mehr gerettet werden. Wird ein Bild mit derart überbelichteten Stellen gedruckt, so bringt der Drucker dort keine Tinte aufs Papier. Fotografen müssen sich oftmals erst langsam an die korrekte Belichtung herantasten und sollte der Belichtungsumfang der eigenen Kamera nicht ausreichen, so muss der Bildaufbau dementsprechend angepasst werden.
Daneben ist der Weißabgleich bei hellen Bildern, in denen das reine Weiß eine tragende Rolle spielt, kein einfaches Unterfangen. Zwar ist der automatische Weißabgleich bei den meisten Kameras mittlerweile hervorragend, doch angesichts des starken Lichts, reflektierender heller Stellen und deutlicher Farbkontraste kann sich dieser irren. Das Beste ist, den Weißabgleich manuell einzustellen, denn nichts ist ärgerlicher als ein gelber oder blauer Farbstich in den schön komponierten Bildern.
Die Vorbereitungen und der Lichtaufbau
Als Lichtquelle, die möglichst groß sein soll, eignen sich Blitze oder Dauerlichter mit einer Softbox. Das Key-Light befindet sich entweder hinter den Speisen oder wird seitlich leicht erhöht angebracht. Damit der gewünschte Effekt und der Weißabgleich funktionieren, sollten zur Dekoration und zur Gestaltung ebenfalls ausschließlich helle Töne benutzt werden. Ein reinweißer Hintergrund erleichtert gerade Anfängern den Start in die High-Key-Fotografie.
Um sämtliche Schatten im Bild zu füllen, können so viele Reflektoren wie nötig verwendet werden. Je mehr Licht auf die Szene gebündelt werden kann, desto stärker wirkt der Effekt auf der finalen Aufnahme. Zusätzlich ist die Größe der Lichtquelle entscheidend – je größer diese ist, desto weicher fallen die Schatten und deren Kanten aus.
Die Bildbearbeitung
In der digitalen Nachbearbeitung ist es möglich, die Kontraste zu verringern, das Schwarz und die Tiefen hervorzubringen und den Weißabgleich und die Farben dementsprechend anzupassen. Bei Bedarf können die Belichtung und die Highlights ebenfalls erneut angepasst werden. Doch auch hier gilt, je genauer bei der Aufnahme des Bildes gearbeitet wird, desto mehr Zeit spart man sich im Nachgang bei der Nachbearbeitung.
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