Die Profi-Fotografin Diana Wahl ist auf die Arbeit mit Pferden spezialisiert und fertigt dabei besonders ästhetische Fotos an. Bei ihrer Arbeit setzt sie auf Jinbei-Blitze. Uns hat sie erzählt, wie sie zu der Arbeit mit Pferden gekommen ist, worauf es bei dieser Arbeit ankommt und was der bewegendste Moment ihrer bisherigen Karriere war.
Mit Jinbei-Blitzen arbeite ich seit dem Jahr 2017. Ursprünglich hatte ich andere Blitze, die aber bei einem Shooting umgefallen sind und dann ging es mit der Versicherung immer hin und her. Deshalb habe ich dann überlegt, dass ich Blitze brauche, die gut funktionieren und auch stabil sind. Und Jinbei-Blitze hatten sehr gute Youtube-Rezensionen, deshalb habe ich sie gekauft und seitdem nutze ich auch nichts anderes mehr.
Vor 12 Jahren habe ich einen Bildband von dem bekannten Fotografen Tim Flach gesehen, aus London. Er hat vermutlich ungefähr jede zweite Kampagne mit Tieren im Studio gemacht.
Und in diesem Bildband waren Studioaufnahmen zu sehen, die wirklich sehr ästhetisch waren. Ich hatte zwar vorher schon immer ein bisschen im Urlaub fotografiert, aber als ich dann diesen Bildband hatte, war das ein wichtiger Moment für den Start meiner Karriere.
Von Blattgold über Instagram zu Workshops. Wie kam das?
Meine ersten Schritte in Richtung Studiofotografie habe ich im Jahr 2015 unternommen. Das war alles noch nicht so professionell, aber der Gedanke, diese Art Fotografie ästhetisch umzusetzen, war die ganze Zeit da.
Dann habe ich mal einen Fotografen gesehen, der Menschen für seine Fotografie mit Blattgold belegt hat. Da dachte ich, dass man das doch bestimmt auch mit Pferden machen kann. Anfangs hatte ich noch Angst, dass Tierschützer das vielleicht nicht gut finden würden, aber den Pferden tut es nicht weh, das macht ihnen überhaupt nichts aus.
Das erste Bild mit Blattgold war Ende 2017 und das finale Bild hatte plötzlich 5.000 Likes bei Instagram. Mein erfolgreichstes Bild hatte glaube ich 11.000 Likes bei Instagram. Da hatte ich die Idee, dass man diese Arbeit auch ein bisschen ausdehnen könnte. Deshalb habe ich Ende 2017 angefangen, Pferdefotografie auch anderen Fotografen in Workshops zu erklären. Denn vorher gab es nur sehr wenige Fotografen in diesem Bereich.
Wie funktioniert das mit der Nachbearbeitung bei der Pferdefotografie?
Es kommt bei der Nachbearbeitung darauf an, wie ordentlich man schon vorher fotografiert hat, also, wie genau man schon vorher gearbeitet hat und auch, wie viel Zeit man insgesamt hat. Mein Bearbeitungsaufwand liegt im Schnitt bei ungefähr zehn Minuten pro Bild. Bei manchen Bildern sitze ich dann aber auch mal zwei Tage an der Bearbeitung. Dabei ist das Shooting aber meist das, was eigentlich am schnellsten geht, das Styling kann schon mal eine Stunde dauern.
Welches Setup nutzen Sie für ihre Fotos?
Ich habe ein bestimmtes Grundsetup und meine Hauptkamera ist eine Canon 5D Mark III, meine Zweitkamera eine Sony A7 III. Das Hintergrundsystem ist meist schwarz oder auch mal grau. Dann setze ich links und rechts zwei Blitze, die sich gegenüberstehen, wobei das Pferd in der Mitte steht. Dabei macht es einen Unterschied, wie groß das Pferd jeweils ist. Im Hintergrund habe ich dann noch einen Blitz für das Haarlicht. Manchmal, wenn ein Mensch mit im Bild ist, nehme ich auch noch einen kleinen Blitz von vorne mit kleinem Reflektor. Bei den Softboxen nutze ich die Größen 70x100 oder auch 60x90.
Wie gehen die Pferde mit Kamera und Blitz um? Und was ist dabei besonders wichtig?
Ganz wichtig: Safety first. Das Pferd darf sich erst mal akklimatisieren. Die Zeit, die ich am Anfang investiere, damit das Pferd ruhig steht, spare ich nachher, weil das Pferd sehr ruhig stand. Es ist eine totale Pingelarbeit. Manchmal schieße ich in der Halle 60 Bilder, von denen 50 gut sind. Dafür ist es aber sehr wichtig, auf den richtigen Moment zu warten und dem Pferd seine Zeit zu geben. Dann mache ich irgendwann einen Testblitz und taste mich heran.
Ich hatte ungefähr 250 oder auch 300 Shootings im Studio und bisher gab es nur ein Pferd, bei dem es nicht ging. Das war ein Haflinger, der sehr neugierig war. Die meisten gucken mal fünf Minuten und sagen dann okay es blitzt. Je nach Rasse und Gemüt kann das sehr unterschiedlich sein.
Mit welcher Art von Kunden haben Sie dabei zu tun?
Es gibt zwei oder drei verschiedene Lager. Es gibt die jüngere Fraktion auf Instagram, die mich erst per E-Mail kontaktieren. Dann schicken wir eine Broschüre raus und beantworten Fragen. Das andere sind beispielsweise größere Züchter oder Höfe, die ganze Bestände fotografieren lassen wollen. Für Hengstkataloge beispielsweise. Über Instagram läuft dabei wirklich viel. Die dritte Fraktion sind Geschäftskunden, also große Firmen. Die sind oft auf der Suche nach außergewöhnlichen Ideen für Social-Media.
Welche Punkte gefallen Ihnen besonders gut an Jinbei-Blitzen?
Mir gefällt zum Beispiel das geniale Preis-Leistungsverhältnis. Ich kann den Blitz entspannt dort hinstellen. Wenn ein Pferd dagegen springt, dann ist das blöd, aber es ist keine Vollkatastrophe. Denn man hat bei dieser Arbeit schon einen höheren Verschleiß. Jinbei-Blitze sind robust und können auch mal umfallen, kriegen Staub oder Dreck ab.
Ich habe sechs Blitze plus Akkublitz und auch immer was auf Vorrat, falls mal was schief geht. Es passiert zwar selten, aber es passiert. Das letzte Mal war 2018 mit dem Haflinger. Die Blitze sind halten meine extremen Anforderungen sehr gut aus.
Herausfordernd wird es schon mal, wenn man ein Pferd im Studio hat. Da hat man mal Pferde, die unberechenbar sind. Am Anfang ist es simpel, wenn es noch steht. Aber die Shootings dauern teilweise sechs bis acht Stunden und wir hatten aber auch schon ein springendes Pferd. Mal mit und mal ohne Reiter. Die ersten Male hatte ich noch Angst um das Equipment, aber da wird man mit der Zeit entspannter. Wichtig ist, dass man die Kabel gut verlegt. Wenn die Pferde frei durchlaufen, dann kann man nie ganz sicher sein, wo es nun hinläuft. Und man hat eben nur einen Moment, in dem wirklich alles passt. Dann hofft man, dass dieses Kartenhaus nicht einstürzt (lacht).
Welches war der bisher schönste, beziehungsweise beeindruckendste Moment Ihrer Arbeit?
Ich habe ein Shooting, das mir immer im Hinterkopf bleiben wird. Das ist zwei oder drei Jahre her und war in der Nähe von Frankfurt. Ich war gebucht von ein paar Freundinnen für eine Freundin. Ihr Pferd sollte in ein paar Tagen eingeschläfert werden und es gab kein schönes Foto von diesem Pferd. Deshalb wollten sie gerne ein Foto von dem Pferd mit Gold haben. Das war so ein Gänsehaut-Moment, wenn es von diesem Pferd noch dieses eine Foto geben soll. Das war so eine große Ehre. Als ich es gestylt habe, war es am Anfang sehr schreckhaft und konnte sich auch nicht richtig anfassen lassen. Plötzlich, während des Stylings hat es dann seinen Kopf auf meine Schulter gelegt und mir in den Nacken geatmet. Es hat quasi gesagt: Mach das mal, es ist okay. Es hatte glaube ich eine Lungenkrankheit und sehr schlecht Luft bekommen. Ich glaube, in dem Moment haben wir dann alle geweint. Das war ein wirklich bewegender Moment.