Die ersten fotografischen Prozesse brachten Bilder in Schwarz-Weiß hervor. Vergleichsweise spät machte sich dann die Farbfotografie breit und fand zunächst bei Profi-Fotografen keine große Akzeptanz. Die Farbfotografie galt als amateurhaft, zu schrill oder zu einfach.

Obwohl heute die Mehrheit der Bilder in Farbe erstellt wird, hat die Schwarz-Weiß-Fotografie nichts von ihrer Faszination verloren. Sie verlangt von den Fotografen eine andere Art zu sehen und lenkt den Blick des Betrachters auf das Wesentliche. Während in der Farbfotografie die Farben schnell ablenken können und damit die Hauptaussage des Bildes beeinflussen, gibt es bei schwarz-weißen Bildern weitaus weniger Elemente, die dem Fotografen zur kreativen Gestaltung zur Verfügung stehen.

Ein Schwarz-Weiß-Foto besteht aus mehr als nur zwei Farben, aus Kontrasten und tiefen Schatten. Ein gutes monochromes Bild enthält Informationen vom absoluten Schwarz bis hin zum reinen Weiß. Was das Bild also ausmacht, das sind neben der Komposition und den gestalterischen Elementen sämtliche Grauschattierungen.

Schwarz-Weiß-Aufnahmen Jinbei Fotobox

Direkt in schwarz-weiß fotografieren oder später konvertieren?

Bevor tiefer in die Besonderheiten der Schwarz-Weiß-Fotografie eingestiegen wird, stellt sich zuerst die Frage, welche Ausrüstung es braucht, um die besten monochromen Bilder zu erstellen. Mittlerweile gibt es einige wenige Kameras auf dem Markt, zu horrenden und nicht immer gerechtfertigten Preisen, deren Sensoren ausschließlich schwarz-weiße Bilder aufnehmen. Wer freiwillig dauerhaft auf Farbbilder verzichtet, der erhält dafür schärfere Fotos mit einem erstaunlichen Dynamikumfang. Möglich wird das durch den fehlenden Farbfilter.

Fotografen müssen sich jedoch nicht komplett neu eindecken und können auch mit der bisher genutzten Ausrüstung weiter fotografieren. Einzig und allein über die Anschaffung von Farbfiltern sollte nachgedacht werden, auf deren Funktion weiter unten genauer eingegangen wird.

Die meisten professionellen Kameras sind heute in der Lage, sowohl im JPEG- als auch im RAW-Format Bilder aufzunehmen. Im RAW-Modus nutzt die Kamera das Rohdatenformat, das weitaus mehr Informationen in sich birgt als das deutlich kleinere und stark begrenzte JPEG-Format. Das ist der Grund, warum ein Schwarz-Weiß-Foto in der Digitalfotografie immer in Farbe, und bestenfalls im RAW-Modus, aufgenommen werden sollte. Das zieht zwar unweigerlich eine spätere Bearbeitung nach sich, schließlich braucht es die passende Software zur Konvertierung. Doch die Möglichkeiten, die eigene kreative Idee umzusetzen, sind dadurch weitaus größer. Außerdem haben Fotografen somit die Chance, zu einem späteren Zeitpunkt Änderungen an der Konvertierung vorzunehmen oder sie können das Bild im Originalzustand in Farbe verwenden.

Es ist also immer besser, nicht direkt in schwarz-weiß zu fotografieren, sondern erst später die Konvertierung vorzunehmen. Sind einzelne Farbkanäle in der Bilddatei vorhanden, und das ist im RAW-Format der Fall, so kann mit einer entsprechenden Software genau festgelegt werden, wie eine Farbe nach der Konvertierung aussieht. Präzise lassen sich so Kontraste steuern und einzelne Elemente hervorheben.

Schwarz-Weiß-Fotografie mit der Jinbei Fotobox

Die entscheidenden Elemente in der Schwarz-Weiß-Fotografie

Der Kontrast

Mit Kontrast ist nicht nur der Verlauf von den dunkelsten bis hin zu den hellsten Stellen im Bild gemeint, sondern auch die Helligkeitsunterschiede als gestalterisches Merkmal. Sind im Bild keine Farben vorhanden, so muss der Kontrast zwischen den einzelnen Elementen für die nötige Abgrenzung sorgen. Bewusst steuern Fotografen bereits während der Aufnahme den Kontrastumfang, indem bestimmte Filter zum Einsatz kommen, so etwa ein Rotfilter, wenn der Himmel besonders dramatisch wirken soll. Bei der RAW-Konvertierung lässt sich dieser Effekt mittlerweile leicht imitieren.


Die Schatten

In der Dokumentar-Fotografie wird besonders darauf geachtet, dass im Bild alle Informationen enthalten sind. Das bedeutet, dass sämtliche Abstufungen von Schwarz bis Weiß vorhanden sind. Diese Regel kann und soll in der Street-Fotografie oder bei Porträts gebrochen werden, denn die Tiefe der Schatten eignet sich als hervorragendes Gestaltungsmittel.


Schwarz-Weiß-Fotos mit der Jinbei Fotobox

Formen und Töne

Während ein Farbbild zumeist mit der korrekten Belichtung den besten Eindruck macht, muss das bei einem Schwarz-Weiß-Foto nicht der Fall sein. Wie bereits angemerkt, spielen die unterschiedlichen Helligkeiten in der monochromen Fotografie eine weit größere Rolle als in der Farbfotografie. Soll ein Bild bedrohlicher wirken, so besteht die Möglichkeit, die Belichtung etwas zurückzunehmen. Die Schatten nehmen zu und der gesamte Ausdruck des Bildes verändert sich.

Wird dieses Gestaltungselement mit wieder erkennbaren Formen im Bild vermengt, so ist es ein Leichtes, ein monochromes Bild zu komponieren.

Das Fazit zur modernen Schwarz-Weiß-Fotografie

Neben den genannten wichtigsten Elementen kommt es hauptsächlich auf die Komposition und die Emotion an. Um Gefühle mit einem Bild zum Ausdruck zu bringen, müssen sich Fotografen für die Schwarz-Weiß-Fotografie eine neue Art zu Sehen angewöhnen. Mit der einfachen Umwandlung von farbigen Bildern ist es nicht getan, ein Bild muss bestenfalls bewusst als Schwarz-Weiß-Aufnahme komponiert werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Wer die Farbe in einem Bild nicht mehr länger vermisst oder diese sogar als störend empfinden würde, der ist an seinem Ziel angekommen.

Wenn auch Sie tolle Schwarz-Weiß-Aufnahmen gemacht haben, taggen Sie uns gerne auf Instagram und Facebook mit dem Hashtag #jinbeifotobox. Wir freuen uns auf Ihre Ergebnisse!

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