Nebel ist ein Sinnbild für das Mysteriöse, das Verborgene, den Herbst oder auch den frühen Morgen. In einem Foto verändert der Nebel die gesamte Aussage, er verleiht Landschaften eine gewisse Schwere und ist nicht selten sogar das Hauptelement einer Bildgestaltung. Den Nebel richtig zu fotografieren und zu belichten – das will gelernt sein und wie es richtig geht, das erfahren Fotografen hier.
Was ist Nebel überhaupt?
Nebel entsteht in der Regel dort, wo es viel Wasser gibt, also bei Bächen, über Seen oder auch in dichten Wäldern. Es handelt sich dabei um nichts anderes als feinste Wasser-Tröpfchen, die das Ergebnis des kondensierenden Wassers sind. Sobald sich die Temperatur verändert, etwa am Morgen, wenn die frühen Sonnenstrahlen die Wiese erwärmen, entsteht Nebel. Am Abend, wenn es abkühlt, tritt erneut Nebel auf und senkt sich als Tau auf die Blätter und das Gras herab. Wer sich beim Fotografieren direkt im dichten Nebel aufhält, der muss darauf achten, dass die Frontlinse des Objektivs nicht zu schnell beschlägt.
Frühaufsteher haben nach klaren Nächten, besonders im Frühling und im Herbst, die beste Chance, den Nebel zu fotografieren. Natürlich besteht auch am Abend die Möglichkeit, sofern die Temperaturen stimmen, den Nebel fotografisch festzuhalten. Doch durch die untergehende Sonne beginnt dann meistens ein Wettlauf gegen die Zeit.
Das Stativ: unverzichtbares Equipment
Am frühen Morgen oder in den Abendstunden reicht das Licht zumeist nicht aus, um gestochen scharfe Bilder aus der Hand zu machen. Außerdem empfiehlt es sich immer, mit einem möglichst geringen ISO-Wert zu fotografieren, um Bildrauschen zu verhindern. Das ist bei ungünstigen Lichtverhältnissen nur dann möglich, wenn die Belichtungszeit verlängert wird. Zusätzlich kommt in der Landschaftsfotografie zumeist eine kleine Blende zum Einsatz, die ebenfalls zu einer verlängerten Belichtungszeit beiträgt. Die unverzichtbare Lösung ist in diesem Fall ein stabiles Stativ. Ein solches unterstützt nicht nur bei der verwacklungsfreien Aufnahme, sondern auch bei der Komposition.
Dem Nebel Raum geben
Der Nebel hebt sich vom Rest des Bildes durch seine Helligkeit ab. Dadurch ist es relativ einfach, den Effekt des Nebels in einer Landschaft zu verstärken oder zu schmälern. Da der Nebel zu den hellen Bildanteilen, also zu den Lichtern zählt, wirken sich die Effekte einer Überbelichtung am stärksten auf ihn aus. Normalerweise reicht eine Überbelichtung von einer Blende aus, um den Nebel auf dem Bild noch etwas dichter wirken zu lassen, als er tatsächlich ist. Natürlich funktioniert dieser Trick auch dann, wenn die Wirkung des Nebels etwas geschmälert werden soll. Eine geringe Unterbelichtung schmälert die Lichter und lässt die dunklen und mittleren Töne deutlicher hervortreten. Wer sich bei der Aufnahme noch nicht sicher ist, wie der Nebel am besten wirkt, der kann eine kleine Belichtungsreihe aufnehmen und bei der späteren digitalen Nachbearbeitung entscheiden, in welchem Bild der Nebel am besten eingefangen wurde.
Den Fokus im Nebel finden
Im dichten Nebel hat selbst die modernste Kamera ihre Probleme, den Fokus auf Anhieb zu finden. Deshalb empfiehlt es sich, immer ein kontrastreiches Objekt, etwa einen Felsen oder einen Baum, in die Komposition einzubauen. Findet sich kein passendes Objekt, so sollten sich Fotografen auf ihre Augen verlassen und manuell, eventuell mittels des Bildschirms, scharf stellen.