Die perfekte Belichtung fürs Food-Bild

Die perfekte Belichtung fürs Food-Bild

Das Auge isst mit! Dass es sich dabei mehr als nur um einen flotten und altbekannten Küchenspruch handelt, davon können Food-Fotografen ein Lied singen. Wie gelingt es, vom Aperitif bis zur Nachspeise alles gekonnt in Szene zu setzen? Wie so oft in der Fotografie ist das Licht der Schlüssel zum Erfolg.

Das Auge isst mit! Dass es sich dabei mehr als nur um einen flotten und altbekannten Küchenspruch handelt, davon können Food-Fotografen ein Lied singen. Wie gelingt es, vom Aperitif bis zur Nachspeise alles gekonnt in Szene zu setzen? Wie so oft in der Fotografie ist das Licht der Schlüssel zum Erfolg.

Tageslicht oder doch lieber Kunstlicht?

Kunstlicht hat in der Fotografie den Vorteil, dass es praktisch egal ist, wenn sich die Sonne hinter grauen Wolken versteckt oder wenn zu später Stunde ein Shooting angesetzt ist. Dennoch verzichten heutzutage viele Food-Fotografen auf künstliches Licht und streben nach einem puristischen, minimalen Look, der in jeder Hinsicht auf das natürliche Umgebungslicht baut.

Tatsächlich sehen Lebensmittel und zubereitete Gerichte am besten in natürlichem Licht aus. Das Auge der Person, die das Foto betrachtet, ist am ehesten an die Wirkung des natürlichen Lichts gewohnt und kann sich damit am besten in die Szene oder in den Moment versetzen.

Food-Fotografie

Der Natürlichkeit wegen auf Kunstlicht verzichten?

Die Abneigung gegenüber dem Kunstlicht, die manche Fotografen heute an den Tag legen, ist auf den typischen Look der Food-Fotografie in den 80er- und 90er-Jahren zurückzuführen. Damals wurden Gerichte möglichst kunstvoll, beinahe wie ein barockes Stillleben, im Studio angerichtet. Das sah vielleicht eindrucksvoll aus, doch nicht wirklich appetitlich. Was viele Fotografen heute allerdings übersehen, das ist die Tatsache, dass sich die Technik, was das Kunstlicht angeht, verbessert hat. Mit etwas Übung gelingt es jedem Food-Fotografen, Kunstlicht wie natürliches Umgebungslicht aussehen zu lassen. Das führt immer dann, wenn Bewegungen eingefroren werden sollen, wenn der Effekt des harten Lichts gewünscht ist oder wenn es einfach eine gewisse Konsistenz in den Bildern braucht, zu hervorragenden Ergebnissen.

High-Key oder Low-Key – mehr als nur eine fotografische Philosophie

Warum sieht das T-Bone-Steak mit dunkler Kruste auf dem gemaserten Holzbrett so köstlich aus oder warum wirkt die frühlingshafte Sahnetorte, die alles andere als ein leichter Snack ist, vor dem hellen Hintergrund und im sanften Licht so luftig? Das Geheimnis liegt in der Inszenierung des Essens und hierbei bedienen sich beinahe alle Food-Fotografen der High- und Low-Key Fotografie. Bei der High-Key-Fotografie überwiegen in einem Bild die Lichter, also die hellen Bildanteile. Es gibt fast keine Schatten, das Bild wirkt automatisch freundlich, leicht und warm. Die Low-Key-Fotografie stellt dementsprechend das Gegenteil dazu dar. Hier überwiegen die Schatten, also die dunklen Bildanteile, die Wirkung ist damit intensiv, rau und passt am besten zu intensiven Gerichten, wie gegrilltem Fleisch, Rotwein oder zu Meeresfrüchten. Besonders wirksam sind Low- und High-Key, wenn nicht nur die Gerichte, sondern auch die Farben passend zum Licht gewählt werden.

Food-Fotografie

Mut zum Kunstlicht

Auf das perfekte natürliche Licht warten – das ist bei einem Food-Shooting kaum möglich, besonders dann nicht, wenn der Fotograf nicht mit den Räumlichkeiten vertraut und wenn die Zeit begrenzt ist. Die Lösung, die sich dann bietet, sind Blitz- und Dauerlichter. Beide Varianten bringen enorme Flexibilität mit sich.

Blitzlicht bringt den Vorteil mit sich, dass die Farbtemperatur an das Tageslicht angelehnt ist. Der Weißabgleich, egal, ob automatisch oder manuell gewählt, stellt damit in der Regel kein Problem dar und auch längere Bildserien überzeugen durch ihre Konstanz. Dauerlichter sind nicht geeignet, um Bewegungen einzufrieren, haben aber dennoch dem Blitzlicht gegenüber einige Vorteile. Die Anwender sehen sofort, wie sich das Licht auf eine Szene auswirkt, außerdem gibt es mittlerweile Modelle, die eine präzise Anpassung der Farbtemperatur erlauben. Ein weiterer Vorteil mancher Dauerlichter ergibt sich aus der Verwendung von RGB-LEDs. Mit diesen kann praktisch jede sichtbare Farbe im Spektrum präzise angewählt werden. Das bietet sich besonders für die kreative Food-Fotografie an, in der bestimmte Konzepte und die eigene Bildsprache deutlich zum Ausdruck kommen.

Kulinarische Kreativität ins rechte Licht gerückt

Vor der Verwendung von Kunstlicht in der Food-Fotografie sollten auch Anfänger nicht zurückschrecken. Die wichtigen Lerneffekte stellen sich erst mit der Anwendung ein. Obendrein schadet es nicht, immer eine Kunstlichtquelle zur Hand zu haben, wenn das natürliche Umgebungslicht nicht so will, wie man es für den gewünschten Bildeffekt brauchen würde.

Food-fotografie
Manche schrecken wegen der hohen Preise vor dem Einsatz von Kunstlicht zurück und tatsächlich gibt es bei Blitzanlagen und bei Dauerlichtern keine preisliche Obergrenze. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich nicht auch mit günstigeren Varianten hervorragende Ergebnisse erzielen lassen. Gerade Dauerlichter, die in ihrer Anwendung für Anfänger einfacher sind, erlauben auch preisgünstig schnell professionelle Ergebnisse.

Ein Fazit zur perfekten Belichtung für Food-Fotos

Natürliches Licht oder Kunstlicht – die Antwort darauf ist: am besten beides. Je nach Situation, Zeit, Bild-Look und natürlich den Gerichten, die abgelichtet werden sollen, bieten sich beide Varianten an. Selbst der Purist, der sich auf die Wirkung von natürlichem Licht beruft, ist gelegentlich auf Kunstlicht angewiesen, um die Aufgabe in hoher Qualität zu Ende zu führen.

Wenn auch Sie tolle Food-Fotos gemacht haben, taggen Sie uns gerne auf Instagram und Facebook mit dem Hashtag #jinbeifotobox. Wir freuen uns auf Ihre Ergebnisse!