Fotografieren mit Kunstlicht – nicht gerade wenige Fotografen sehen darin eine Hürde, die sich nicht leicht nehmen lässt und mit viel Geduld, einem Lernprozess und der ein oder anderen Investition verbunden ist. Alles davon ist richtig, dennoch darf jedem, der mit dem Gedanken spielt, selbst in Zukunft mit Kunstlicht zu arbeiten, die Angst genommen werden. Es braucht schließlich nur eine einzelne Lichtquelle, um professionelle Ergebnisse zu erzielen. Der Effekt, den das Licht auf das Model hat, lässt sich am besten in der Praxis erkunden. Mit großer Wahrscheinlichkeit gelingt es den meisten bereits beim ersten Versuch, eine deutliche, qualitative Steigerung des eigenen fotografischen Ausdrucks festzustellen.
Um den gewünschten professionellen Charakter in den eigenen Aufnahmen zu erzielen, brauchen Fotografen kein Studio, keine aufwendige Drei-Punkt-Belichtung oder ein Team. Weitaus wertvoller als oftmals kostspielige Ausrüstung ist das Verständnis über die Effekte des Lichts und das Beherrschen einer einzelnen Lichtquelle. Sofern richtig eingesetzt, ergänzt ein Reflektor das Setup hervorragend und ersetzt ebenfalls kostengünstig eine zweite Lichtquelle.
Wie sieht der Lichtaufbau mit einer einzelnen Lichtquelle aus?
Bevor genau auf den Aufbau und die Möglichkeiten eingegangen wird, die sich aus dem Einsatz einer einzelnen Lichtquelle ergeben, ist es wichtig, zu betonen, dass sowohl ein LED-Dauerlicht als auch ein Studioblitz zum Einsatz kommen können. Denkbar ist zudem die Verwendung eines Aufsteck- oder Systemblitzes, obwohl hierbei die Lichtausbeute zumeist etwas geringer als bei den beiden Ersteren ist.
Um sich besser und insbesondere schneller in die Wirkung und die korrekte Verwendung der einzelnen Kunstlichtquelle hineinversetzen zu können, sollten sich Fotografen diese als Ersatz für die Sonne vorstellen. Wo steht die Sonne, wenn sich besonders schmeichelhafte Porträts fotografieren lassen, was braucht es für harte Schatten und wie gestalten sich die Übergänge von Licht zu Schatten so, dass diese Gesicht und Körper der Models am aussagekräftigsten modellieren?
In den meisten Fällen wird eine einzelne Lichtquelle so genutzt, dass das Licht von oben und leicht schräg auf das Model fällt. Die Höhe der Lichtquelle ist in ihrer Wirkung analog dem Stand der Sonne zu verwenden. Wer sich zum ersten Mal mit Kunstlicht auseinandersetzt, der wird feststellen, dass frontales Licht flacher wirkt und weniger Schatten wirft, während seitliches Licht mehr Tiefen hervorruft und dunkle Stellen hinterlässt. Die Kunst des Anwenders ist es nun, die Position so zu wählen, dass diese dem gewünschten Ausdruck des Bildes entspricht und zugleich dem Model schmeichelt. Um starke und zu tiefe Schatten zu vermeiden, die den Kontrast unnötig erhöhen und sich nicht immer positiv auf den Gesamteindruck auswirken, kommt der Reflektor zur Anwendung. Je nach gewählter Seite des Reflektors wird das Licht des Studioblitzes oder des LED-Dauerlichts so auf die dunklen Stellen zurückgeworfen, dass der Kontrast weniger stark ausfällt.
Die Vorteile des One-Light-Setup
Das One-Light-Setup ist einfach umzusetzen, die Lernkurve ist schnell bewältigt und die Kosten für Neuanschaffungen halten sich in Grenzen. Zu den Vorteilen zählt ebenfalls, dass dieses Setup relativ einfach zu transportieren ist, sodass selbst Fotos on Location einfach zu bewältigen sind.
Geeignetes Equipment für das One-Light-Setup
Wie bereits erwähnt, bieten sich Studioblitze und LED-Dauerlichter an, um Kunstlicht mit einer einzelnen Lichtquelle zu verwenden. Anfänger tun sich besonders mit einem Dauerlicht leicht, da bei diesem der gewünschte Effekt sofort sichtbar ist und sich der Fotograf nicht lange mit Synchronzeiten und der korrekten Belichtung auseinandersetzen muss. Wer bereits etwas Erfahrung mit dem One-Light-Setup gesammelt hat, der nutzt Blitze besonders wegen der oftmals größeren Lichtstärke und Möglichkeiten wie dem High-Speed-Sync, die das Arbeiten mit Kunstlicht und mit Offenblende sogar bei starker Sonneneinstrahlung erlauben.
Um ein weiches Licht beim One-Light-Setup zu erreichen, nutzen Fotografen unterschiedliche Lichtformer. Besonders geeignet sind dafür Softboxen, der Durchlichtschirm stellt jedoch eine günstigere Alternative dar. Für besonders hartes, kontrastreiches Bild empfiehlt sich auch der Einsatz ohne Lichtformer.
Ein Setup für alle Gelegenheiten
Egal, ob es schnell gehen oder der Effekt besonders natürlich sein soll, das One-Light-Setup ist eine Lösung, die bei richtiger Verwendung immer zu professionellen Ergebnissen führt. Zudem bietet sich das Setup an, wenn Fotografen die Grundzüge des Fotografierens mit Kunstlicht von Grund auf lernen möchten.
Wenn auch Sie tolle Aufnahmen mit dem One-Light-Setup gemacht haben, taggen Sie uns gerne auf Instagram und Facebook mit dem Hashtag #jinbeifotobox. Wir freuen uns auf Ihre Ergebnisse!